Zu sich selbst finden. Ich habe es geschafft, hier bin ich … und ich fühle mich wie ein Hochstapler
Ich habe weiterhin versucht zu mir selbst zu finden und bin auf diesem Wege auf etwas gestoßen: Hast Du schon einmal von dem Impostor Syndrom oder auch Hochstaplersyndrom gehört? Ich möchte Dir heute gerne aufzeigen, wie sich dieses anfühlt und welche Wege es da herausgibt.
Zu mir selbst gefunden: Hier bin ich!
Ich habe nun herausgefunden, was es braucht, dass ich zu mir selbst finde und ich mich zeigen kann. Mein Persönlichkeitsprofil ist ein Manifestor, ein Mensch, der andere in den Königsstand heben kann. Ich weiß nun, dass ich Aktivist bin und damit einher geht, dass ich an den Gefühlen und Emotionen der anderen interessiert bin. Mich interessiert nicht, wie ich eine vorgegebene Rolle erfüllen kann oder welche Errungenschaften andere erreicht haben. Mich interessiert, wie die Welt funktioniert und wie man all diese Gefühle und Gedanken zum Ausdruck bringen kann. Ich weiß nun, dass ich ein Mensch bin, der etwas verändern und etwas Neues erschaffen möchte. Im Teil 1 habe ich euch den Persönlichkeitstest verlinkt, wie ich auf mein “Ich” gekommen bin. Achtsam beobachtet, konnte ich das Persönlichkeitsprofil bestätigen.
Aber ich fühle mich immer noch falsch und wie ein Hochstapler
Ich sitze nun aber immer noch hier mit Schmerzen in meinem Bauch und Stress im Körper. Die negativen Gedanken in meinem Kopf haben sich leider auch noch nicht verflüchtigt. Warum? Weil ich meine neuen Erkenntnisse immer noch nicht umsetzen kann. Die ich mir selber übergestülpt habe, um reinzupassen, haften immer noch an mir. Ich kann sie einfach nicht loslassen. Denn wenn es nach der Stimme in meinem Kopf geht, bin ich kein Experte auf den Gebieten über die ich spreche. Eine Stimme in meinem Kopf sagt mir immer wieder: „Du besitzt zu wenig Wissen; Du bist nicht gut genug ausgebildet.“ Ich kann gutes und schönes Design erstellen, ja, aber ist das heutzutage nicht viel zu wenig? Können das nicht andere auch? Ich habe unglaublich viel Spaß am Schreiben und spreche leidenschaftlich gerne über Psychologie, Kommunikation und persönliche Weiterentwicklung. Aber ich bin kein Therapeut, darf ich denn das dann überhaupt? Diese Gedanken drehen sich immer und immer wieder in meinem Kopf; ich möchte sie nur nicht wahrhaben, geschweige denn laut aussprechen. Spreche ich sie laut aus, könnte man vielleicht wirklich herausfinden, dass ich kein Experte, sondern nur ein Hochstapler bin?
Das Phänomen, welches ich hier beschreibe, nennt man das Impostor-Syndrom.
Das Impostor-Syndrom oder auch Hochstapler Syndrom genannt
Ich möchte Dir genauer erklären um was es sich bei diesem Syndrom handelt. Menschen, die das Impostor-Syndrom haben, denken, obwohl sie nach außen hin erfolgreich sind, dass sie Schwindler oder Hochstapler sind. Diese Betroffenen leben in der ständigen Angst enttarnt zu werden, denn ihrer Annahme nach war es nur Glück, Zufall oder ihren Beziehungen geschuldet, dass sie so erfolgreich sind. Ein weiterer Faktor für Erfolg ist harte Arbeit, den sie akzeptieren. Sie können aber nicht annehmen, dass es ihre Fähigkeiten, ihre Intelligenz oder ihre Erfahrungen sind, die sie erfolgreich sein lässt. Mit Erfolg wird Angst, Stress und Schuld verbunden. Häufig leiden Perfektionisten an diesem Syndrom! Aus Angst nicht alles perfekt zu machen, werden Aufgaben und Vorbereitungen häufig bis zum Schluss aufgeschoben.
Wie entstehen diese Hochstapler-Gefühle?
Menschen, die solche Ängste verspüren waren in der Kindheit starkem Leistungsdruck und hohen Erwartungen ausgesetzt. Diese Anforderungen verbunden mit ausbleibendem Lob für spezifischen Erfolg führen zu Inkongruenz: Das Kind versteht die gesendeten Botschaften aus der Umwelt nicht, da sie sich nicht stimmig anfühlen. Es erfährt, dass es Leistung bringen muss, um angenommen zu werden; zur gleichen Zeit bleibt die erhoffte Aufmerksamkeit oder Liebe in Form von Lob aus. Es bildet sich dadurch das Bild, dass es nicht sein Bestes gegeben haben kann, sonst hätte es Lob erhalten. Dieses Kind wird also weiterhin versuchen sein Bestes zu geben, sich gleichzeitig aber immer die Frage stellen ob das, was es tut, genug ist.
Was fühlst Du?
Kennst Du diese Gefühle? Geht es Dir auch manchmal so? Ich möchte mich Dir hier öffnen und ehrlich zugeben: Mir geht es so! Ich denke, ich bin ein Hochstapler!
Kommen gerade bei Dir Gedanken oder Gefühle hoch?
Nimm Dir ein Blatt Papier

Es bringt uns nicht weiter, wenn wir uns von unserer Angst und unseren negativen Gedanken leiten lassen. Daher habe ich mir einen Stift und ein Blatt Papier genommen und angefangen aufzuschreiben, was ich über mich weiß. Das Wissen rund um meinen Persönlichkeitstypen Aktivist hat mir dabei sehr geholfen.
Kennst Du Deinen Persönlichkeitstyp schon? Ich habe im Teil 1 “Zu sich selbst finden. Vom “Wer bin ich?” zum “Hier bin ich!” habe ich euch den Persönlichkeitstest verlinkt.
Link zum Teil 1. Zu sich selbst finden. Vom “Wer bin ich?” zum “Hier bin ich!”: https://www.seelenkonferenz.de/zu-sich-selbst-finden
Folgende Sätze fühlen sich für mich stimmig und richtig an: “ich bin ein Mensch, …
… der sehr kreativ ist und die Wünsche und Bedürfnisse anderer Menschen in eine Bildsprache übersetzen kann, die anspricht und Emotionen weckt.„
… der Visionen hat und andere mitreißen kann.“
… der seine eigenen Gedanken und Gefühle gut ausdrücken kann.”
… der sich gut in andere hineinversetzen kann und daher besonders gut heraus findet, welche Bedürfnisse andere haben.”
„Ich bin ein Brückenbauer.”
Daraus formt sich folgendes Bild von mir:
So! Da ist es. Ich habe es laut ausgesprochen. Ich bin jemand. und ich bin gut in Dingen. Manche Dinge kann ich besonders gut. Und das fühlt sich gut an. Es formt sich nun auch ein Gedanke in meinem Kopf: „Da ich meine Gedanken und Gefühle gut ausdrücken kann und es liebe zu schreiben oder visuelle Welten zu erschaffen, kann ich meinem Kunden meine Stimme geben und ihm helfen seine Ideen in die Welt hinaus zu tragen. Ich bin ein Brückenbauer. Ich helfe anderen Menschen sich sichtbar zu machen.“
Was hast Du Dir aufgeschrieben? Was sind Deine Stärken? Und wie fühlt sich das nun für Dich an?
„Über so etwas spricht man nicht!“ – ein Anstoß zum Umdenken
Während ich diese Zeilen schreibe, zieht sich alles in mir zusammen. Ich schäme mich. Ich bin ehrlich gesagt unsicher, ob ich diese Wahrheiten wirklich so deutlich aussprechen darf. Denn wie über so viele Themen wie über das Impostor-Syndrom, spricht man in unserer Gesellschaft nicht. Generell wird Schwäche immer noch verpönt. Viel eher soll man in jedem Moment sich glücklich, stark und selbstbewusst zeigen. Wir lernen, dass man nur erfolgreich im Leben sein kann, wenn man nach außen hin Stärke demonstriert.
Mit diesen Tabus möchte ich brechen. Lasst uns ehrlich miteinander umgehen und uns ebenfalls dafür wertschätzen, dass wir auch schwache Momente haben. Lasst uns zusammen hinschauen, unsere Schattenseiten annehmen und gestärkt daraus gehen. Brené Brown, die US-amerikanische Schamforscherin belegt in Studien dass die Annahmen der eigenen Versagensängste uns helfen kann, um aus der Schamfalle zu kommen. Dazu findest Du einen spannenden Artikel in der Psychologie heute.
Glaube an Dich, Du bist wunderbar, so wie Du bist! Alles Liebe, Deine Sarah
Quelle: Angst vor Erfolg, Maximilian Lackner, Markus E. Huber Psychologie heute: https://www.psychologie-heute.de/abo-shop/detailseite/38580-psychologie-heute-32017-schwaeche-zeigen.html
Weitere Blogartikel zum Thema Selbstliebe:
https://www.seelenkonferenz.de/category/selbstliebe
https://www.seelenkonferenz.de/die-theorie-der-selbstbestimmung
https://www.seelenkonferenz.de/bewusste-grenzen-setzen