Wie lebst Du Dein Leben? Radikal und turbulent oder eher angepasst? Lebst Du Dein Leben, als wäre es Dein letzter Tag auf der Erde? Lebst Du, als hättest Du nicht mehr viel Zeit? Lebe Dein Leben - beginne jetzt!
Die Autorin des Buches „Das Leben ist zu kurz für später“ hat sich genau diese Fragen gestellt und sich selbst einem Experiment unterzogen: Sie hat ein Jahr lang gelebt, als wäre es ihr letztes. Und das hat sie dazu angeregt mit ihren Glaubenssätzen aufzuräumen, „wenn und aber“ nicht mehr zu akzeptieren und radikal alles auf den Kopf zu stellen. Mich hat dieses Buch so inspiriert, dass ich mich selbst diesem Experiment gestellt habe. Als ich diesen Blogartikel geschrieben habe, hat mich ein paar Tage vorher mein Kalender daran erinnert, dass mein letztes Lebensjahr vorbei und mein Todestag gekommen ist. Ich habe mir daher damals die Zeit genommen, zu reflektieren und mich zu fragen: Was hat sich für mich verändert?
Alles hat sich geändert: Ich habe jeden Tag gelebt, als wäre es mein letzter
Blicke ich zurück, bin ich selbst erstaunt, wie viel sich getan hat: Als ich das Buch gelesen habe, war ich auf einem Kurztrip in Porto. Das war 2019. Ich habe mich damals sofort in die Stadt verliebt. Es hat sich wie zuhause für mich angefühlt. Als wäre das mein Ort, wo ich hingehöre.
Angespornt durch dieses wunderbare Gefühl, habe ich 2019 weitere zahlreiche Reisen unternommen. Ich war in Kroatien, in Kopenhagen und habe einen Monat Bali, die Gili-Inseln und Lombok erkundet. Während dieser Reisen ist mir ein Gedanken nicht mehr aus dem Kopf gegangen und immer stärker und stärker geworden:
Ich will reisen! Ganz nach dem Motto "Lebe dein Leben ..."
Mit diesem Gedanken habe ich damals auf Bali viel Zeit verbracht. Neben dem Kraft sammeln und Urlaub machen, habe ich mir die Aufgabe gestellt: „Denke bewusst darüber nach, wo dein Leben eigentlich hingehen soll!“ Denn ich war zu dieser Zeit in einer Art emotionalen Ausnahmezustand. Ich habe während dieser Zeit alles hinterfragt: Möchte ich mein gut gehendes Business (ich war selbstständig), welches ich mir mit Mühe aufgebaut habe, so weiter führen? Reisen ist mein großer Wille, aber was mache ich mit meinem geliebten Hund? Ich hatte eine wunderschöne, sichere Wohnung, in der ich einen Hund halten durfte, war dort aber einfach nicht mehr glücklich. Es hat mich weggezogen aus München und meinem alten Leben. Ich liebe meine Freunde und Familie, aber ich wollte reisen.
Ich bin mutig meinem Herzen gefolgt und habe selbstbestimmt mein Leben gelebt
Als dann das Gefühlschaos zu groß wurde, ausgelöst durch das Zerbrechen meiner Beziehung, hat mich eine gute Freundin zu einem wichtigen Schritt gedrängt: „Geh‘ den Jakobsweg! Nimm dir Zeit für dich und sammle Kraft! Lebe dein Leben!“ Sie ist den Camino Francés (auch bekannt als Camino de Santiago) bereits im Jahr davor gelaufen, um ihr eigenes Gefühlschaos in den Griff zu bekommen. Sie hatte eine wunderbare Zeit, die ihr viel Kraft und neuen Mut gegeben hat.
Ich habe also meine Wohnung gekündigt, meinen Hund zu meinen Eltern gebracht, meinen Hausstand eingelagert, mich von meinen Freunden verabschiedet und bin losgezogen. Mein Plan: Kraft sammeln auf dem Camino und danach mit meiner Hündin Ruby nach Spanien oder Portugal gehen.
Meine Psyche und mein Körper haben danach verlangt, in meinem Leben beachtet zu werden
In dieser Zeit habe ich angefangen, mich noch mehr mit mir selbst auseinander zu setzen. Alles was in meiner Psyche und meinem Körper nach Aufmerksamkeit geschrien hat, habe ich mir bewusst und genau angeschaut. Dabei habe ich auch Hypnosetherapie ausprobiert, um einigen Themen nachzuspüren, die schon zu lange mir das Leben schwer machen. Diese Technik hat mir dabei geholfen, Kraft zu sammeln und mich bewusster mit meinen Bedürfnissen und Wünschen auseinander zu setzen. Letztendlich habe ich dadurch endlich gelernt deutlich „Nein“ zu sagen.
Denn warum sollte ich mich in meinem „letzten Jahr“ mit etwas auseinandersetzen, was mir nicht gut tut?
Dieses, für mich, radikale „Nein-Sagen“ hat mir natürlich auch einige Konflikte eingebracht. Durch mein deutliches „Sich-Ausprobieren“, haben meine Mitmenschen mich manchmal nicht mehr verstanden und waren verwirrt, woher mein Verhalten kommt. Leider habe ich Menschen auch verletzt. Für mich war es aber eine wichtige Phase, um Grenzen auszutesten und mich selber besser kennen zu lernen.
Denn ich sehe es so: Stehe ich in meiner Mitte und kann meine Bedürfnisse genau benennen, kann ich andere so akzeptieren, wie sie sind. Entweder ich erfülle mir meine Bedürfnisse selber oder ich kommuniziere sie so deutlich, dass der andere Stellung dazu nehmen kann. So oder so, ist es aber meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass es mir gut geht und meine Bedürfnisse erfüllt werden. Das ist ein Akt der Selbstliebe.
Ich habe mir einen großen Traum erfüllt und mein Leben gelebt!
Meine Reisepläne wurden leider durch die Corona-Krise 2020 durchkreuzt. Wie so viele andere auch, musste ich meine Pläne und Träume erst einmal nach hinten verschieben. Diese Krise und die damit verbundene Auszeit habe ich aber genutzt, um einen weiteren großen Schritt zu gehen: Ich habe Seelenkonferenz entwickelt und mir damit einen weiteren großen Traum erfüllt. Denn ich träumte schon seit dem Ende meines Studiums 2014 davon, ein eigenes Produkt zu entwickeln, das etwas bewegt.
Und im September 2020 habe ich mir dann auch noch meinen größten Traum erfüllt: Leben im Ausland.
Trotz Corona habe ich wieder mal meine Sachen gepackt (ich lebte damals wie eine Nomadin mal da und dort), mir ein Auto gekauft und bin mit meinem Hund nach Portugal gefahren. Das waren mutige Schritte, oder nicht?
Ja, auch für mich! Ich wüsste nicht, ob ich heute, 2025, diese Schritte wieder so einfach gehen würde. Aber die Frage „Was wäre, wenn du nur noch ein Jahr zu leben hättest?“ hat mich so inspiriert, dass ich meine Ängste überwunden habe.
Und lass mich Dir sagen: Es war die beste Entscheidung und eine eine unglaublich besondere Zeit, die ich niemals vergessen werde und die mich sehr geprägt hat. Dieser Mut und meine Überzeugung mein Leben zu leben hat auch einen besonderen Menschen angezogen: meinen Partner, der mir dann nach Portugal gefolgt ist. Auch er hat mutige Schritte gemacht. Er hat seinen Job gekündigt, seine Wohnung untervermietet und ist mir nach Portugal nachgeflogen, und das, obwohl er mich erst 2 Monate kannte.
Dein Mut und Deine Überzeugungen können so sehr strahlen, dass andere Menschen von Dir beflügelt werden.
Lebe Dein Leben! Was kannst Du tun, um Dein Leben selbstbestimmt zu leben?
Ich bin mir bewusst, dass ich ein sehr freiheitsliebender Mensch bin. Nicht jeder hat so ein starkes Bedürfnis nach Veränderung, und das ist auch gut so. Jeder Mensch ist in seiner individuellen Art etwas Besonderes. Ärgere Dich also nicht, wenn Dir solche radikalen Entschlüsse, wie ich sie getan habe, Angst machen.
Trotzdem möchte ich Dir ans Herz legen, bewusst durch das Leben zu gehen und immer wieder zu hinterfragen, ob Du die gleichen Entscheidungen treffen würdest, wenn Du nicht mehr viel Zeit zu leben hättest. Es ist Dein Leben, also lebe es, so wie Du es gerne möchtest! Wir richten uns oftmals zu sehr nach den Wünschen anderer und achten zu wenig auf unsere Bedürfnisse. Würdest Du das auch tun, wenn die Zeit knapp ist? Würdest Du Dein Leben dann anders leben? Behalte diesen Gedanken im Hinterkopf, betrachte jede Entscheidung, die Du triffst mit dieser Einstellung und Du wirst Deinen Weg gehen.
Falls das noch nicht genug ist, kann ich Dir sehr das Buch „Das Leben ist zu kurz für später“ von Alexandra Reinwarth empfehlen. Vielleicht ist das der nötige Impuls, um Deinem Leben eine neue Wendung zu geben.